Das Kartogramm ist ein Diagramm, das die Erscheinungen auf der Landkarte darstellt, und es zählt zu den kartografischen Mengenmethoden. Die Intensivität jener Erscheinung wird in den Grenzen der bestimmten Bezugsfelder dargestellt,
am häufigsten der Verwaltungsstruktur, z.B. der Woiwodchaften, der Gemeinden oder Kreise, und der Erscheinungswert wird in den Klassen (also Bereichen) dargestellt.
Um ein Kartogramm fertig zu stellen, muss man Daten für entsprechende Gebiete sammeln und verarbeiten, seine Klassen markieren und das Kartogramm grafisch bearbeiten. Die Vorteile des Kartogramms sind:
– die Einfachheit der Ausführung – es reicht, die Farben auf die Landkarte einzutragen,
– die Leichtigkeit der Perzeption – dank der Anwendung der Farbe kann jeder leicht die Unterschiede zwischen den Gebieten bemerken,
– analytische Vielfalt – in einem Bild platzieren wir auf verständliche Weise viele Daten.
Die Anwendung des Kartogramms kann wegen seiner Nachteile zu falschen Schlußfolgerungen führen:
– die großen Gebiete mit intensiven Farben ziehen größere Aufmerksamkeit auf sich, was mit ihrer Fläche verbunden ist und nicht mit den Zahlen, die jene Erscheinung beschreiben,
– ein Mangel an Differenzierung der Erscheinung innerhalb des Gebiets erweckt den Eindruck einer gleichmäßigen Verteilung jener Erscheinung in den Grenzen eines Gebiets,
– die Festsetzung der Klassen hat einen wesentlichen Einfluß auf den Endeffekt, was das Risiko der Manipulation mitbringt.
Es ist optimal, wenn die Daten zum Kartogramm relativ sind (ausgedrückt als Faktor in Bezug auf die ganze Fläche des auf der Landkarte markierten Gebiets, aber die Bedingung ist nicht notwendig. Ein Beispiel der relativen Daten in Bezug auf die ganze Fläche des Grundfeldes ist die Bevölkerungsdichte (Einwohnerzahl/km2).
Wenn man das Kartogramm auf der Basis der Landkarte Polens vorbereitet, wird man vor die Wahl des Genauigkeitsgrades gestellt. Wenn man als Gebiet die Woiwodschaften wählt, werden die Daten auf allgemeinem Niveau dargestellt, wenn man dagegen die Gemeinden wählt, wird das Bild sehr ausführlich.
Wenn man die Klassen des Kartogramms festsetzt, soll man ihre Zahl und ihre Grenzen bezeichnen. Die einfachsten Kartogramme haben nur zwei Klassen. Am häufigsten werden 5 bis 11 Abteilungen angewendet. Der erste Schritt bei der Festsetzung der Bereiche ist die Analyse der Datenverteilung. Zu diesem Zweck wird am häufigsten ein Histogramm oder ein Wertediagramm erstellt.
Versuchen wir die Verteilung der Durchschnittseinkommen pro Einwohner des Kreises zu analysieren, indem wir prüfen, auf welche Weise die Wahl der Klassen das grafische Bild beeinflusst. Zu diesem Zweck bereiten wir die Verteilung (das obere Liniendiagramm) und das Histogramm (das untere Kolumnendiagramm) vor. Das obere Diagramm zeigt, wie viel Prozent der Kreise (nicht verwechseln mit den Einwohnern – die Kreise haben unterschiedliche Einwohnerzahl) Einkommen unter gewissem Betrag haben (z.B. 90% haben Einkommen unter 3500 zł), das untere Diagramm zeigt, wie viele Kreise bestimmte Einkommen haben (im Bereich alle 100 zł). Das Kartogramm erstellen wir mit Hilfe der 4 populärsten Methoden.
Die Methode der Unkontinuität
Nachdem die Datenwerte, geordnet in der aufsteigenden oder absteigenden Reihenfolge auf das Diagramm eingetragen worden sind, kann man manchmal eine Unkontinuität bemerken. Auf der unteren Zeichnung sind solche mit dem Pfeil bezeichnete Stellen deutlich zu sehen.
Die Unkontinuitäten, “charakteristische Punkte” genannt, können die Rolle der Klassengrenzen spielen, weil sie auf natürliche Brechungen der Beobachtungsmenge hinweisen. Im unten angegebenen Beispiel hat man neben den mit dem Pfeil markierten Punkten noch einen zusätzlichen Punkt dazugegeben, um die Werte von der linken und der rechten Seite des Histogramms zu trennen.
Die Methode der Bereiche von gleicher Zahl der Beobachtungen
Die Gesamtzahl der Bezugseinheiten (Kreise) teilt man durch die beabsichtigte Zahl der Klassen (im Beispiel durch 11). Danach werden die Daten in der aufsteigenden oder absteigenden Reihenfolge zu entsprechenden Klassen zugeordnet. In der Praxis kann man in Excel die Funktionen MIN, MAX und QUANTIL benutzen, wie in dem Beispiel unten (A:A ist die Datenmenge).
Die Methode der Bereiche der gleichen Spannweite
In dieser Methode haben alle Klassen die gleiche Spannweite. Die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert wird durch die Klassenzahl geteilt (im Beispiel wurde sie durch 11 geteilt).
Die Methode der geometrischen Folge
In dieser Methode kann man jeden nächsten Wert von den vorherigen Werten bekommen, wenn man ihn mit der Konstante C, dem Faktor der Folge, multipliziert. Um die Grenzen der Klassen mit dieser Methode zu bestimmen, muss man die natürlichen Logarithmen des höchsten und des niedrigsten Wertes (in Excel die Funktion LN) berechnen. Diese Werte werden dann voneinander substrahiert und durch die Klassenzahl dividiert, was den Logarithmus der Konstante C ergibt. Im Beispiel beträgt die Konstante C 0,1. Danach muss man die Antilogarithmen berechnen (in Excel die Funktion EXP).
Zusammenfassend kann man sagen, dass es am wichtigsten bei dem Bau eines Kartogramms ist, die Klassenbereiche fehlerfrei auszuwählen. Abhängig von der Methode kann das grafische Bild unterschiedlich sein, was wir nicht vergessen dürfen, sowohl wenn wir solch ein Diagramm bilden, als auch wenn wir es ablesen. Unabhängig von der Methode soll das Kartogramm die extremen und die herausragenden Werte verdeutlichen.
Die Diagramme wurden im Programm “Excel Landkarte von Polen” vorbereitet. Andere Länder sind in der Abteilung “Produkte” zugänglich.